Kommunistischer Vollzugsrat in Düsseldorf

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7. Januar 1919

Die Nachrichten vom Januaraufstand in Berlin lösten im Ruhrgebiet bei den Anhängern der KPD eine Welle von Aktionen — In der Regel Zeitungsbesetzungen — aus. Die Kräfte der Kommunisten erwiesen sich jedoch überall als zu schwach, um wirkliche Machtpositionen zu erobern oder gar zu konsolidieren. Eine Ausnahme machten die Kommunisten in Düsseldorf . Ihnen gelang es, gestützt auf wesentliche Teile der örtlichen Arbeiterwehr, aus dem Arbeiterrat heraus ein kleineres Gremium mit kommunistischer Mehrheit zn bilden, das sich als oberstes Legislativ- und Exekutivorgan der Stadt verstand und sich deshalb „Vollzugsrat* nannte.

Im Unterschied dazu beanspruchten die Arbeiterräte im Normalfall nur die Polizeihoheit und begnügten sich im übrigen mit der Kontrolle der wichtigsten Zweige der Stadtverwaltung und der Gegenzeichnung der -wichtigsten Verordnungen- — In anderen Großstädten verebbten die kommunistischen Aktionen nach wenigen Tagen. Bedeutung erlangten diese Aktionen dadurch, sie zeitlich mit der Streikbewegung der Bergarbeiter zusammentrafen oder vereinzelt auch konkret zusammenflossen.

Erhard Lucas Märzrevolution im Ruhrgebiet Band I