Neue Rheinische Zeitung

Alle Beiträge aus: "Neue Rheinische Zeitung" in chronologischer Reihenfolge.

Ungefähr fünfzig Jahre nach der Unterdrückung der hussitischen Bewegung zeigten sich die ersten Symptome des aufkeimenden revolutionären Geistes unter den deutschen Bauern. Im Bistum Würzburg , einem durch die Hussitenkriege, „durch schlechte Regierung, durch vielfältige Steuern, Abgaben, Fehde, Feindschaft, Krieg, Brand, Mord, Gefängnis und dergleichen“ schon früher verarmten und fortwährend von Bischöfen, Pfaffen und Adel ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1476)


In Franken sehen wir einen ersten bedeutenden Ausbruch im Jahre 1476. Der eigentliche Grund dazu war Erbitterung über die immer höher gesteigerten Abgaben und Haß gegen die Geistlichkeit, deren gemeine und schmachvolle Verdorbenheit sie besonders hier zum Gegenstand des Spottes, allgemeiner Verachtung und allgemeinen Unwillens gemacht hatte. Die letzten Bischöfe zu Würzburg, die sich die ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1476)


In den Niederlanden wurde im Jahre 1491, als Mißwuchs und Theurung war, das Landvolk durch heillose Steuer- und Münzoperationen zur Bitte um Abhülfe seiner Beschwerden, und, da die Antwort eine neue Auflage von zwei Goldgulden auf jedes Haus war, zum Aufstande gebracht. Weil sie ein schlechtes Gerstenbrod und einen grünen Käs in ihre Fahnen gemalt ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1491)


Dieselbe Teurung, die in den Niederlanden den Aufstand der Bauern hervorgerufen hatte, brachte 1493 im Elsaß einen geheimen Bund von Bauern und Plebejern zustande, bei dem sich auch Leute von der bloß bürgerlichen Opposition beteiligten und mit dem sogar ein Teil des niederen Adels mehr oder weniger sympathisierte. Der Sitz des Bundes war die Gegend ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1493)


Gehen wir zunächst kurz zurück auf die Verhältnisse Deutschlands zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. Die deutsche Industrie hatte im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert einen bedeutenden Aufschwung genommen. An die Stelle der feudalen, ländlichen Lokalindustrie war der zünftige Gewerbebetrieb der Städte getreten, der für weitere Kreise und selbst für entlegnere Märkte produzierte. Die Weberei von groben ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1500)


Während in England und Frankreich das Emporkommen des Handels und der Industrie die Verkettung der Interessen über das ganze Land und damit die politische Zentralisation zur Folge hatte, brachte Deutschland es nur zur Gruppierung der Interessen nach Provinzen, um bloß lokale Zentren, und damit zur politischen Zersplitterung; einer Zersplitterung, die bald darauf durch den Ausschluß ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1500)


Die Geistlichkeit, die Repräsentantin der Ideologie des mittelalterlichen Feudalismus, fühlte den Einfluß des geschichtlichen Umschwungs nicht minder. Durch die Buchdruckerei und die Bedürfnisse des ausgedehnteren Handels war ihr das Monopol nicht nur des Lesens und Schreibens, sondern der höheren Bildung genommen. Die Teilung der Arbeit trat auch auf intellektuellem Gebiet ein. Der neuaufkommende Stand der ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1500)


Das Geldbedürfnis der Fürsten wuchs mit dem Luxus und der Ausdehnung des Hofhaltes, mit den stehenden Heeren, mit den wachsenden Kosten der Regierung. Die Steuern wurden immer drückender. Die Städte waren meist dagegen geschützt durch ihre Privilegien; die ganze Wucht der Steuerlast fiel auf die Bauern, sowohl auf die Dominialbauern der Fürsten selbst wie auch ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1500)


Aus den ursprünglichen Pfahlbürgern der mittelalterlichen Städte hatten sich mit dem Aufblühen des Handels und der Gewerbe drei scharf gesonderte Fraktionen entwickelt. An der Spitze der städtischen Gesellschaft standen die patrizischen Geschlechter, die sogenannte „“ Ehrbarkeit „“. Sie waren die reichsten Familien. Sie allein saßen im Rat und in allen städtischen Ämtern. Sie verwalteten daher ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1500)


Die städtische Opposition gegen das Patriziat teilte sich in zwei Fraktionen, die im Bauernkrieg sehr bestimmt hervortreten. Die bürgerliche Opposition, die Vorgängerin unsrer heutigen Liberalen, umfaßte die reicheren und mittleren Bürger sowie einen nach den Lokalumständen größeren oder geringeren Teil der Kleinbürger. Ihre Forderungen hielten sich rein auf verfassungsmäßigem Boden. Sie verlangten die Kontrolle über ... Weiterlesen ... ...

(von etwa 1500)