Sofortige Einstellung der Truppenbewegung

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21. März 1920

Die drei sozialistischen Parteien des Industriegebietes, die heute morgen zu einer Konferenz hier vereinigt waren, stellten sich einmütig auf den Standpunkt, daß alle Kräfte eingesetzt werden müssen, um die Reaktion niederzuschlagen. In keiner Weise kann sie General v. Watter Vertrauen entgegenbringen, der als reaktionärer monarchistischer Offizier heute morgen die Arbeiter zur Abgabe der Waffen aufforderte, bis heute aber noch nichts tat, um das Bataillon Schulz , das auf dem Boden der Kapp-Regierung steht, zu entwaffnen.

Wir verlangen sofortige Einstellung der Truppenbewegung, da wir sonst gezwungen sind, in berechtigter Abwehr zum Angriff zu schreiten, um zu verhindern, daß zusammengezogene reaktionäre Truppenkörper im Industriegebiet den weißen Schrecken einführen.

Die Konferenz lehnt einstimmig die Einführung der Rätediktatur ab und stellt sich in ihrem Vorgehen auf durchaus legalen Boden, verlangt aber Garantien, um vor der Reaktion gesichert zu sein.

Im Gegensatz zu allen anderen Behauptungen erklären wir, daß im Industriegebiet größte Ruhe und Ordnung herrscht und die Arbeit mit Ausnahme der unter den Waffen stehenden Arbeiter voll aufgenommen wurde. Wir bitten, sofortige Entscheidung zu treffen.“

Forderung der drei Arbeiterparteien des Industriegebiets an Reichspräsident Ebert nach Einstellung des Vormarsches der konterrevolutionären Truppen Hagen, 21. März 1920. Stadt-A. Hagen, AK VIII, Nr. 39, Bl. 62. Erklärung. Ohne Unterschrift. Ms. Abschr. aus ,,Volksstimme“, Hagen, 22. März 1920. – Hier wurde als Datum der 20. März 1920 angegeben. Das obige Datum vom 21. März stimmt auch mit der Angabe in DZA Potsdam, Büro d. Reichspräs., Nr. 218, Bl. 89 überein. — in Arbeitereinheit rettet die Republik (1970)