Während die Hamborner einen neuen Anlauf nahmen, erlosch der Streik zunächst In den Nachbarorten Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld . In Bottrop dagegen spitzte sich die Streiklage vorübergehend zu, als der mehrheitlich sozialdemokratische Arbeiter- und Soldatenrat versuchte, den Streik mit Militär einzudämmen, das er vom Bezirks-Soldatenrat Recklinghausen erbeten hatte. Blutige Zusammenstöße konnten gerade noch von herbeieilenden ... Weiterlesen ... ...
Novemberrevolution 1918/19 (chronologisch)
Demonstrant in Gladbeck getötet (24.12.1918)
Soldaten schiessen auf Streikende in Oberhausen (26.12.1918)
Inzwischen dehnten die Hamborner Bergleute ihre Demonstrationszüge zu Zechen In der Umgebung bis nach Sterkrade und Osterfeld aus und brachten immer mehr Belegschaften zum Anschluß an den Streik. Auf der Gegenseite erhob sich ein immer allgemeiner werdender Ruf nach Militär. Am 26. Dezember entsandte das Generalkommando in Münster, die für das Ruhrgebiet zuständige oberste militärische ... Weiterlesen ... ...
Zu den Waffen! (27.12.1918)
Achtung Parteigenossen! Da die Konterrevolutionäre immer frecher und rücksichtsloser dem kämpfenden Proletariat entgegentreten, hat der Arbeiter- und Soldatenrat in Bremen beschlossen, das Proletariat zur Sicherung der Revolution zu bewaffnen. In den Großbetrieben zirkulieren zu diesem Zwecke Listen, in welchen sich diejenigen einzutragen haben, die mit äußerster Konsequenz bereit sind, für Errichtung der sozialistischen Republik gegebenenfalls ... Weiterlesen ... ...
Hamborner Forderungen (28.12.1918)
Am 18. Dezember traf der Linkssozialdemokrat Ströbel , einer der beiden Vorsitzenden der preußischen Revolutionsregierung, aus Berlin im Revier ein, um die Streikbewegung durch Verhandlungen beizulegen. In einer großen Konferenz in Mülheim unter Ströbels Vorsitz gestand die Thyssen-Direktion ihren Belegschaften eine einmalige Zahlung von 100–200 Mark pro Bergmann sowie von 25 Mark für jedes Kind ... Weiterlesen ... ...
Vor allem Ruhe und Frieden in Bremen (30.12.1918)
Soldaten! Wir alle stehen auf dem Boden der Revolution, Wir alle wollen Freiheit und Gleichheit, aber wir wollen vor allem Ruhe und Frieden. Die Revolution und der Frieden in der Heimat werden durch die Bewaffnung des Proletariats aufs schwerste bedroht. Angeblich soll dadurch die Revolution geschützt werden. Das können wir selber! Wir haben in mehr ... Weiterlesen ... ...
Wer organisiert den Brudermord? Bremen (31.12.1918)
Arbeiter, Bürger und Soldaten! Unser aktives Regiment 75 liegt vor den Toren Bremens. Es ist die letzte Rast vor dem Einzuge. Freuden-, Sieges- und Kampfeswünsche wehen ihnen wie ein Sturm entgegen. – Endlich soll der heimatliche Einzug in glorreichem Triumphe gipfeln. Die Wünsche des Regiments sowie vieler Bürger überbrachte gestern eine Kommission der 75er dem ... Weiterlesen ... ...
Arbeiter- und Soldatenrat und 75er-Regiment einigen sich (31.12.1918)
An die Rückkehr des Infanterie-Regiments 75 haben sich allerhand törichte Gerüchte geknüpft, die zu großer Beunruhigung der Bremer Bevölkerung führten. Diesen Gerüchten nach Möglichkeit entgegenzuwirken, hält das Infanterie-Regiment 75 ebenso wie der Arbeiter- und Soldatenrat Bremens für pflichtgemäß, anderenfalls könnten die peinlichsten Vorkommnisse die Feier der Rückkehr stören. [. . .] Der Ausschuß des Soldatenrates ... Weiterlesen ... ...
Auf zum Kampf! (31.12.1918)
An die Bremer Arbeiterschaft! Kampf der Revolution lautet die Parole der Gegner derselben. Der Arbeiter- und Soldatenrat soll abgesetzt werden. Die Offiziere des Feld-Regiments Nr. 75 sind von den Reaktionären Bremens bestimmt worden, die alte Herrschaft wieder aufzurichten. Auf zum Kampf! Sammelpunkt Kasernenhof, heute abend 6 Uhr. Der Arbeiter- und Soldatenrat Flugblatt , am Nachmittag ... Weiterlesen ... ...
Entwaffnung von Reichswehrtrupen in Bremen (01.01.1919)
Am Vormittag des 1. Januar 1919 marschierte das I. Hanseatische Infantrieregiment Nr. 75 unter Führung von Oberstleutnant Hagedorn auf dem Marktplatz in Bremen auf, begrüßt von Lambert Willems als Vertreter des Soldatenrates und von Zehntausenden. Nach Absingen des Deutschlandliedes hielten Bürgermeister Hildebrand , Oberstleutnant Hagedorn und Adolph Vinnen patriotische Ansprachen. Danach erfolgte der Abmarsch in ... Weiterlesen ... ...
Achtundvierzig (02.01.1919)
Siebzig Jahre ist das nun her. Siebzig Jahre wiegen so schwer. Schwarz-rot-goldene Fahnen flatterten Vater Wrangels Musketen knatterten – Wofür? Wie glühten die Herzen! wie glühten die Köpfe! Kampf! Kampf gegen die Bürgertröpfe gegen die nickenden Zipfelmützen – Klatschen in trübe Fürstenpfützen – Und dann? Der große Sieg in den siebziger Jahren ist uns verdammt ... Weiterlesen ... ...