Reichswehr rückt in Friedrichshagen ein

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20. März 1920

Die Sturmkompanie Pflugk-Harttung rückte gemeinsam mit Reichswehreinheiten aus Crossen und Fürstenwalde am Nachmittag des 20. März 1920 in Friedrichshagen ein, herbeigeholt von einem ortsbekannten Ultrakonservativen und Alldeutschen, der während des Kapp-Putsches Zeitfreiwillige zur Unterstützung des Putsches geworben hatte; dieser Sanitätsrat Dr. Karl Peters (1863-1938) hatte in Rahnsdorf regelrecht die Parade der „Ordnungskräfte“ abgenommen – in Friedrichshagen mußte man daraufhin annehmen, dass Militär anrücke, das weiterhin treu zu den Putschisten Kapp und Lüttwitz stand. Die Truppe traf deshalb bei ihrem Einmarsch auf Widerstand und hatte fünf Tote zu beklagen.

Bis zum 26. März stand Friedrichshagen daraufhin auf der Grundlage einer Verordnung des interimistischen Reichswehrministers General Hans v. Seeckt (1866-1936) unter militärischer Verwaltung; diese wurde der »Sturmkompanie« – obgleich die erst am Folgetage eingetroffen war – anvertraut, und Pflugk-Hartung konnte sich von Amts wegen örtlicher Militärbefehlshaber nennen. Sie richteten sich ihr Standquartier in dem großen Ausflugsrestaurant »Zum Aussichtsturm« an der Hirschgartener Turmallee (heute: Teil der Wißlerstraße) ein.

( nach Kurt Wernicke auf luise-berlin.de)