Revolutionslexikon: Parteiblätter

| 1920

Die Parteiblätter waren ein wichtiges Kampfinstrument der damaligen Arbeiterbewegung. Sie erschienen täglich und enthielten eine Fülle lokaler und regionaler Nachrichten. Ihr Leserkreis reichte weit über die Parteimitglieder hinaus. Dabei muß man sich vergegenwärtigen, daß in einer Zeit ohne Rundfunk und Fernsehen die Zeitungen überhaupt eine zentrale Rolle im politischen Leben spielten und die Hauptinformationsquelle waren….. Sechs Blätter erschienen im Parteibezirk Niederrhein ( mehrheitlich USPD-geprägt) und drei im Bezirk westliches Westfalen (SPD-geprägt)

Von ursprünglich neun Blättern hatte sich die SPD bei Beginn der Revolution 1918 im Ruhrgebiet sieben sichern können ( in Elberfeld , Essen , Duisburg , Düsseldorf , dazu drei Blätter im Bezirk westliches Westfalen , in Düsseldorf hatte sie außerdem ein neues Wochenblatt gegründet; nur zwei Blätter vertraten die Linie der USP (USPD), und sie erschienen obendrein in Solingen und Remscheid , also außerhalb des eigentlichen Ruhrgebiets; das einzige Spartakusorgan, eine Neugründung, hatte sich in Duisburg nicht halten können und erschien in Amsterdam , konnte also nur illegal und unter großen Schwierigkeiten verbreitet werden.

Dabei „führte die USP ihre Parteiblätter grundsätzlich in der Form der Genossenschaft, um sicherzustellen, daß die politische Richtung der Blätter durch die Mitglieder, nicht durch den Parteivorstand bestimmt wurde.“

(nach Erhard Lucas , Märzrevolution im Ruhrgebiet , Band I , S. 32f)

 

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