Revolutionslexikon: Spartakusbund

| | 2017

Am 11. November 1918 gründete sich im Berliner Hotel Excelsior aus einer mehr oder weniger losen Spartakusgruppe der Spartakusbund Rosa Luxemburg, die am 8. November aus der Haft befreit worden war, nahm ebenfalls teil. Eine Zentrale aus 13 Genossen wurde gebildet:

  • Willi Budich (Agitation Soldaten)
  • Hermann Duncker (Jugend und Frauen)
  • Käte Duncker (Jugend und Frauen)
  • Hugo Eberlein (Geschäftsführung)
  • Leo Jogiches (Agitation)
  • Paul Lange
  • Paul Levi
  • Karl Liebknecht (Redaktion „Die rote Fahne“)
  • Rosa Luxemburg (Redaktion „Die rote Fahne“)
  • Franz Mehring
  • Ernst Meyer
  • Wilhelm Pieck (Berlin und Umgebung)
  • August Thalheimer

Obwohl der Spartakusbund in der USPD verblieb, begann mit der Herausgabe einer eigenen Zeitung und mit dieser Beratung die unmittelbare Vorbereitung für die Schaffung einer selbständigen revolutionären Partei.

Zur Verbesserung der Agitation sollten Zeitungen für die Jugend, die Frauen und die Soldaten sowie eine theoretische Wochenschrift und eine Zeitungskorrespondenz herausgegeben werden. Außerdem wurde auf Anregung von Leo Jogiches die Gründung eines Roten Soldatenbundes beschlossen.

Die Forderungen des Spartakusbundes

  • Ausbau und Wiederwahl der Arbeiter- und Soldatenräte, um damit den bewußten Prozeß der Selbstverständigung der Massen über Ziele, Aufgaben und Wege der Revolution zu beschleunigen
  • Unterstützung der Betriebsrätebewegung, um die Kontrolle der Produktion durch die Arbeiterklasse zu sichern
  • Einberufung eines Reichsparlaments der Arbeiter und Soldaten, das die politische Macht in seine Händ nehmen und die Aufgaben zur Sicherung und Entwicklung der sozialistischen Revolution festlegen sollte
  • Unverzügliche Organisierung von Räten der Landarbeiter und Kleinbauern
  • Bildung einer proletarischen Roten Garde und Schaffung einer Arbeitermiliz durch Bewaffnung des Proletariats zur Niederhaltung der sich organisierenden Organe des reaktionären Polizeistaats, der Verwaltung, der Justiz und der Armee
  • Konfiskation der dynastischen Vermögen und Besitzungen sowie des Großgrundbesitzes als vorläufige erste Maßnahme zur Sicherung der Volksernährung
  • Wiederherstellung der Beziehungen zu Sowjetrussland, dem siegreichen Vortrupp der Weltrevolution, und engstes Zusammenwirken im Kampf gegen den Weltimperialismus
  • Sofortige Einberufung eines Arbeiterweltkongresses nach Deutschland, um den internationalen Charakter der Revolution scharf und klar zu betonen.

in: Illustrierte Geschichte der Novemberrevolution