Revolutionslexikon: Einigung der Gewerkschaften

| 2017

Bis 1914 gab es vielfach Spannungen zwischen den Gewerkschaften. Der krasseste Konflikt ereignete sich 1912, als der katholische Verband sich bei dem Versuch der drei übrigen Gewerkschaften, einen Generalstreik der Bergarbeiter zustande zu bringen, querlegte und, als diese den Streik dennoch proklamierten, sich in aller Öffentlichkeit gegen die Streikenden stellte und sogar nach dem Einsatz von Militär rief.

Seit Beginn des (ersten) Weltkrieges jedoch ebneten sich die Differenzen der Organisationen zusehends ein. Das wurde möglich durch die Politik des ,,Alten Verbandes“. (Alte Verband) Dieser schwenkte nämlich zusammen mit den anderen Freien Gewerkschaften bei Beginn des Krieges auf die Politik des sog. „Burgfriedens“ ein. In einer Vorständekonferenz der Freien Gewerkschaften am 2. August 1914 wurde beschlossen, alle schwebenden Lohnkämpfe sofort einzustellen und vorläung keine Streikunterstützung mehr zu zahlen.

Da die drei anderen Gewerkschaften eine Politik des Stillhaltens angesichts des Kriegszustandes für selbstverständlich hielten, konnte sich die Zusammenarbeit der vier Organisationen immer mehr vertiefen. (nach Erhard Lucas )

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